Sonja Alhäuser,
Deutsche Glückskekse, 2017
»Glück« ist ein vielschichtiger Begriff, sagt das Lexikon. Er schließt momentane bis anhaltende, friedvolle bis ekstatische Gefühle ein. »Glück« kann als »innerlich empfundener Zustand«, aber auch als »äußeres günstiges Ereignis« eintreten, so die weitere Wortbedeutung aus dem Lexikon. Diese Glücksdefinitionen lassen weder eine starke Einengung noch eine starre Reduktion auf eine umfassende eindeutig gültige Definition des Terminus »Glück« zu. Der Begriff und das Gefühl »Glück« scheinen nur individuell definierbar.
Diese Erfahrung machte auch die Münchner Künstlerin
Karolin Bräg (*1961), als sie im Sommer eine Woche lang
20 Zwiegespräche führte, in denen sie von verschiedenen Menschen persönliche Auskünfte zum Thema Glück erhielt. [...]
Sonja Alhäuser (*1969), die in Berlin wohnt, verwendet als künstlerisches Ausdrucksmittel die Zeichnung und wählt als Ansatz, Vermittlerin ihrer eigenen, gleichfalls sehr individuellen Glücksbotschaften zu sein. [...]
Das ausgesprochene Gück, welches Karolin Bräg durch die geführten Gespräche anbietet, ist keine leichte Kost für unser Gehirn. Aber auch das gezeichnete Glück von Sonja Alhäuser verlangt von den Betrachtenden Aktivität ab. Die Glücks-Ingredienzen müssen zusammengetragen und zubereitet werden, bevor sie einverleibt werden können. Und es
bleibt zu befürchten: weder die Glücksgedanken noch der Glücksgeschmack halten lange vor.
[Text: Ilonka Czerny]
Vernissage Mo, 21. Oktober 2019, 19.30 Uhr
Tagungszentrum Hohenheim
Paracelsusstr. 91
70599 Stuttgart
Begrüssung & Enführung: Dr. Ilonka Czerny Fachbereichsleiterin Kunst der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Sprechkunst: Peter Gorges